Aufbau der Hufkapsel.

Nun gehe ich auf die wichtigsten äußeren Merkmale des Hufes und seine Funktionen ein. Da der Huf ein hochentwickeltes Organ der Natur ist, kann dieser ausbalanciert und gesund die wichtigen Funktionen problemlos erfüllen.

 

Die von außen sichtbaren Strukturen: 

 


Huf von der Seite

Huf von unten

Die inneren Strukturen:


Querschnitt Huf

 

Die Farbe des Hufes ist in Bezug auf die Leistungsfähigkeit nicht ausschlaggebend. Die Qualität weißer & dunkler Hufe ist identisch. Die Farbe wird, wie auch die Fellfarbe, genetisch festgelegt. Die Blättchenschicht (weiße Linie) ist unpigmentiert und kann von hell bis bersteinfarben reichen.

 

Funktionen der Hufe.

Der Huf hat sich im Laufe der Zeit durch den Aufbau der verschiedenen Hornstrukturen optimal an die Anforderungen des Pferdes angepasst. Alle Teile der Hufunterseite sind beim Laufen an der Aufnahme der Last beteiligt. Der Tragrand allein ist ausdrücklich nicht geeignet das gesamte Pferdegewicht zu tragen. Hier übernehmen die Sohle und der Strahl einen großen Teil. Die Kombination aus Tragrand , Sohle und Strahl ist optimal.

 

  • Schutzfunktion: Die strake und stabile Hornwand schütz die inneren Strukturen vor Verletzungen. z.B. Steine

 

  • Flexibilität: Die komplette Hufkapsel ist elastisch. Der Huf ist in der Lage sich den Umgebungsbedingungen optimal anzupassen.Hier spricht man vom Hufmechanismus.

 

  • Stoßdämpfung: Die Funktion wird vom hinteren Hufbereich übernommen (Strahlkissen & Hufknorpel). Die erste Lastaufnahme beim Abhufen erfolgt hier. Die Gelenke und Sehnen werden hier gedämpft und einem Absinken der Fessel vorgebeugt.

 

  • Durchblutung: Der Hufmechanismus unterstützt die Durchblutung welche vom Huf bis zum Körper des Pferdes reicht. Bei jedem Schritt wird das Blut in und aus dem Huf gepumpt. Man spricht auch von „5 Herzen“.

 

  • Tastsinn: Mit den Barhufen kann das Pferd den Untergrund besser ertasten und läuft dadurch sicherer.

 

  • Temperaturausgleich: Der Huf ist auch in der Lage die inneren Strukturen durch eine Isolationsschicht zu schützen.

 

 

Nur ein gesunder, ausbalancierter Barhuf ist in der Lage diese Funktionen optimal zu erfüllen!

 

Gesunde Hufe.

 Wie erkennt man nun gesunde Hufe? Hier spielen mehrere Gegebenheiten eine Rolle:

 

  • das äußere Erscheinungsbild des Hufes
  • das Laufverhalten des Pferdes
  • das Anfühlen der äußeren Strukturen des Hufes

 

Sind diese 3 Kriterien als gut erkennbar, spricht man von einem Pferd mit gesunden, leistungsfähigen Hufen.

Das Laufverhalten zeigt, ob das Pferd sich wohl fühlt. Der beste Beweis hierfür ist, wenn es locker, gut gelaunt und schmerzfrei über die verschiedenen Untergünde läuft. Das Laufverhalten passt sich immer den aktuellen Untergründen an. Über grobe Steine läuft das Pferd deutlich langsamer, als über eine ebene Fläche, da es mit den Hufen den Untergrund abtastet. Läuft ein Pferd fühlig können die Hufe aufgrund der deformierten Hufform nicht richtig schützen. Das Pferd hat Schmerzen. Diese Schmerzen unterscheiden sich deutlich vom „abtasten des Bodens“.

 

Das äußere Erscheinungsbild der Hufe zeigt deutlich, ob sich der Huf in Balance befindet. Folgende Punkte gelten als Hauptkriterium:

 


 

Ein weiterer Farktor ist das Anfühlen des Hufes. Hierbei ist dem Ballenpolster und den Hufknorpeln eine sehr hohe Wichtigkeit zuzuordnen. Diese sind für die Stoßdämfung zuständig. Sie fangen das erste Gewicht ab, welches beim Abfußen auf den Trachtenbereich kommt. Eine gute Entwicklung dieser beiden Dinge ist allerdings nur durch ausbalancierte Barhufe möglich. Bei Pferden, welche sehr früh beschlagen werden, bleibt die Entwicklung des Ballenpolsters auf dem Stand stehen. Durch das weitere Wachstum des Pferdes sind die Hufknoprel und das Ballenpolster nicht mehr für das höhere Gewicht ausgelegt. Hierdurch kommt es sehr häufig zu Krankheiten im Bewegungsapparat.


Ballenpolster

Hufknorpel

Das Strahl- und Ballenpolster kann man durch Ertasten erkennen.

In einen gut entwickelten Zustand fühlt sich das Ballenpolster fest-elastisch, ähnlich einem Radiergummi an.

Die Hufknorpel ragen aus der Hufkapsel hinten seitlich heraus. Diese können ebenfalls ertastet werden. Sie sollen dick und kräftig, aber elastisch sein.

 

Beispiele gesunder Hufe.